750
Die einzelnen Lander Asien's.
Das Innere jener weiten Hochebene ist ein wasserarmes Steppen-
land, dessen Boden viel Salz enthalt. Ungeheure Wüsten ziehen
sich weithin und grausig besonders über die östliche Hälfte
des Landes; denn hier siudet sich die große Salz wüste
und im Südosten derselben die Sandwüste von Kerman.
Auch längs des persischen Busens ist der Boden sandig und
unfruchtbar. Nur da zeigt sich fruchtbares Land, wo es
nicht an Bewässerung fehlt; aber es gebricht an fleißigen
Menschenhänden zun: Anbaue.
§. 87-1. Sämtliche Flüsse sind unbedeutend; nicht ein
einziger Hauptfluß ist vorhanden, sondern nur unansehnliche
Küsten- und Steppenflüsse. Sie ergießen sich theils in
den persischen Meerbusen, theils in den kaspischen See; theils
verlieren sie sich im Innern des Landes. Der Tigris,
später Schat al Arab genannt (Z. 84-7), berührt nur
die Grenze; mit den stechen vereinigen sich der K erah
oder Gerd sch in südlichem und 2) der Karnn in west-
lichem und südlichem Laufe. 3) Der Aras (Arasch)
bildet inr Norden auf eine Strecke die Grenze gegen Rußland
und ist ein Nebenfluß des in den kaspischen See fließenden
Kur. Dieses weite Wasserbecken nimmt auch -4) den
Sefid-Rud auf, der in seinem obern Laufe den Namen
Kisil-Osan führt. — Zn den bcmerkenswerthesten Seen
gehören: 1) der kaspische (§. 45) an der nördlichen
Grenze des Landes. 2) Der Urmia- oder Schahey-See,
im Westen des vorigen und unweit Kurdistans Grenze, ist
48 Meil. lang und 5 Meil. breit und hat ein äußerst
salziges Wasser. 56 Inseln liegen in demselben. 3) Der
B achteg an-See, im Süden des Landes und unfern der
Stadt Schiraö, ist i2 Meil. lang, 3 Meil. breit und
ebenfalls sehr salzreich.
§. 875. Das Klima ist, hauptsächlich nach Ver-
schiedenheit der Meereshöhe, sehr verschieden. Irr dem Tief-
lande, besonders längs der Küste, herrscht große Hitze, und
die Lust ist ungesund. Der Samnm wehet hier; zuweilen
zeigt sich die P e st. Am persischen Meerbusen wird es in den
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Vi. V o r d e r - I li d i e tt.
76?
den westlichen Theil des Landes, nimmt von Osten die fünf
Flüsse des Pendschab (Pundschab) auf und ergießt sich
nach einem Laufe von 840 Meil. durch viele Mündungen
(das Indus-Delta) in das persische Meer. Zur Regen-
zeit überschwemmt er die benachbarten Gegenden. 2) Der
Ganges, ein heiliger Strom der Hindus, nimmt seinen
Ursprung in einem gewaltigen Schneelager des südlichen
Abhanges des Himalaya, durchzieht eine weite, äußerst frucht-
bare Ebene in südöstlicher Richtung, bis sich seine Gewässer
nach einem Wege von 800 Meilen und in einer zahllosen
Menge von Armen mit dem bengalischen Meerbusen vereinigen.
Megna oder Padda heißt die östliche, Hu gli aber die
westliche Mündung. Das Ganges-Delta besteht aus
einer sehr großen Anzahl niedriger Inseln, die zusammen diß
Sun Verbunds genannt werden. Sie sind von dichten
Waldungen und Sümpfen bedeckt und fast nur von wilden
Thieren bewohnt. Das Wasser des Ganges wird für heilig
gehalten; es wascht die Sünden ab, dient den Kranken zur
Arznei, den Sterbenden zur letzten Wegzehrung. Hundert-
tausende von Pilgern wallfahrten daher alljährlich zu diesem
Strome, der vom April bis Juli regelmäßig anschwillt und
das Land zu beiden Seiten weithin überschwemmt. Der
Dschumna (Inmna) und Goggra, beide aus dem
Himaleh kommend, sind die ansehnlichsten Nebenflüsse. 3) Der
Br ama pu tra (B urrem p u tcr) ein mächtiger Strom,
der den Hindus ebenfalls für heilig gilt, hat seine Quelle
in den hinterindischcn Schneegebirgen, fließt in Hindostan
nach Süden lind vereinigt sich mit dem östlichen Hauptarme
(Megna) des Ganges. 4) Der Nerbudda, dessen Lauf
150 Meil. beträgt, entspringt in der Landschaft Gundwana
und fließt nach Westen in den Busen von Cambay. 5) Der
Godavery entsteht am östlichen Abhange des Gatesgebirges,
strömt nach Südosten und vereinigt sich nach einem Lause
von 170 Meil. und in mehreren Mündungen mit dem
bengalischen Meerbusen. 6) Der Kist na (Kr i schn a)
hat ebenfalls an dem letztgenannten Gebirge seinen Ursprung,
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730
Die einzelnen Länder Asien's.
steinigen Arabiens in Verbindung stehen. Zwischen den zwei
Ketten des Libanons zieht sich ein tiefes, fruchtbares Thal
hin, ehemals Coclesyria (das hohle Syrien) genannt.
Berggipfel, die gegen 10,000 Fuß hoch und den größten
Theil des Jahres hindurch mit Schnee bedeckt sind, umschließen
dasselbe. Nur ein Cedernhain ist noch in diesem Gebirge zu
finden. Ewiger Schnee bedeckt mehrere der nördlichen Gebirge,
in denen Berge von 10 — 12,000 Fuß sich erheben.
Das Vorgebirge Baba ist des Landes westlichste, das Kap
Indsche die nördlichste Spitze desselben.
§. 8-17. Obgleich in alle angrenzende Meere zahlreiche
kleine Flüsse münden, so geht doch die Hauptabdachung des
Landes im Osten nach Süden, im Westen aber nach Norden.
Die ansehnlichsten Flüsse sind: 1) der Euphrat, der,
in Armenien entspringend, nach Südosten, strömt und sich nach
einem Laufe von 408 Meilen mit dem Tigris vereinigt. Er
macht durch seine Uebcrschwemmnngen die Umgegend fruchtbar.
2) Der Tigris entsteht ebenfalls in Armenien, fließt schnellen
Laufes nach Süden und vereinigt sich nach einem Wege
von 190 Meilen mit dem Euphrat. Nach der Vereinigung
strömt der Fluß unter dem Namen Schat al Arab (ehe-
mals Pasitigris) noch 30 Meil. und ergießt sich unter-
halb Bassora in den persischen Meerbusen. 3) Der Kisil-
Jrmak, (sonst Halys) und 4) der Sakarsa gehen in
das schwarze; 5) bet Minder (Mäander) fließt in das
ägeische und 6) der Jordan (setzt Ar den) in das todte
Meer. Dieser, etwa von der Größe des Mains, entsteht am
südlichen Libanon, hat ein dickes, gelbliches Wasser und wälzt
sich unter vielen Krümmungen nur langsam fort. Jesu
Taufe in diesem Flusse. — Mehrere Landseen breiten sich ans;
die bemerkenswcrthesten sind: 1) das todte Meer — von
dell Arabern Loth's Meer genannt — ist 12 Meil. lang,
2 bis 3 Meil. breit und hat 30 Meil. im Umfange.
Wo gegenwärtig dieser See ist, war in früher Vorzeit en
trockenes Thal, das Sit tim hieß, und in welchem die Städte
Sodom, Gomarrha, Adama, Seboim und.segor lagen.
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804 ' * Die einzelnen Länder Asien's.
in den südlichen Provinzen 3) der Nanking, die nach der
Ost- und Südostküste allmählich in flacheres Land übergehen.
Hier finden sich auch größere Ebenen, besonders zwischen
den beiden obengenannten Strömen, deren Thäler sich durch
ungemein große Ergiebigkeit auszeichnen. Doch auch ander-
wärts ist der B o d en durch den Fleiß der Bewohner sehr fruchtbar.
§. 941. Der Austral-Ocean bespület des Landes Ost-
«nd theilweise auch, dessen südliche Küste. Er bildet im
Norden zwischen Chüra und Korea das gelbe Meer oder
Hoang-Hay, an welches sich von der genannten Halbinsel
an bis zur Insel Formosa das östliche Meer oder Tong-
Hay anschließt. Die Straße von Fokien trennt diese Insel
von dem Festlande und führt nach Süden in das chinesische
Meer, von welchem der Busen von Tonkin ein Theil ist.
Die Zahl der Flüsse ist sehr beträchtlich; die bedeutendsten sind:
4) der gelbe Fluß (Hoangho), welcher seine Quelle in
der Mongolei hat, in großen Krümmungen nach Osten fließt
und sich nach einem Laufe von 570 Meilen und in einer
weiten Mündung mit dem gelben Meere vereinigt. Von der
Masse gelben Schlammes, den er mit sich führt, hat der
Fluß den Namen. 2) Der blaue Fluß (Jantsckiang),
wahrscheinlich der größte Strom dieses Erdthcils, entspringt
ebenfalls in der Mongolei, strömt nach Nordosten und ergießt
sich nach einem Laufe von 650 Meil. in das östliche Meer.
3) Der Sikiang entsteht im Süden des Landes, geht nach
Osten und füllt unterhalb Kanton, wo er Tigr (Tigris)
heißt, durch mehrere Arme in den Busen von Kanton. Seine
Mündung wird von den europäischen Seefahrern Bocca
Tigris genannt. — Viele Seen breiten sich aus; die größten,
im Süden des blauen Flusses gelegen, sind 1) der Tonting-
und 2) der Pa yang-See. Jener hat eine Oberfläche von
I.2/2 Qmeilen, dieser eine noch größere. — Unter den
zahlreichen Kanälen ist der Kaiser-Kanal der größte und
wichtigste. Er führt von Kanton nach Peking, ist 120
Meil. lang und bildet in Verbindung mit mehrern Flüssen eine
Wasserstraße von 327 Meilen.
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Extrahierte Personennamen: Hay
Extrahierte Ortsnamen: Nanking Chüra Korea Formosa Hoangho Mongolei Mongolei Peking
: X. - Die Mongolei. - - 61s
ungeheure und schauerliche Bergmassen, erheben. 3) Die
mongoli scheu--Gebirge breiten sich in ungeheurer- Lange
vom Belar Dagh nach .Nordostcn - aris über des -Landes nörd-
liche-Hälfte und an . Sibiriens Grenze , bis zur-Mandschurei
und bestehen aus mehrern bald- höhern, bald niedern Berg-
ketten, die zrun'theile srhr reich an Erzen, besonders an Gold
und Silber, sind. Zu ihnen gehören der Bogdo, der große
und der kleine Altai, das sajanische und das Changai-
Gebirge. Einige feuerspeiende Berge, wie der Pesch an
(Eschikbasch). und Araltnbe werden im nordwestlichen
Theile des Landes gefunden. — Diese mittelasiatischen Steppen
sind also nicht ebene Flächen, sondern werden von. Gebirgen
durchschnitten — .sind wüste und kalt, und gewaltige Stürme
durchbrausen dieselben. .Die Wüste Schamo oder- Gobi
.ist- etwa ^1)0 Meil. lang und gegen 100 Meil. breit.- Ihr
flacher Boden besteht theils aus verschiedenen Felsarten
theils ans festem Lehm, theils aus salzhaltigem Sande, und
nur kümmerliches Strauchwerk zeigt sich hin und wieder.
Allem -Anscheine nach und den Ueberlieferungen der -Mongolen
zufolge war die Gobi einst ein Binnenmeer, dessen Ueberreste
noch in zahlreichen Salzseen vorhanden sind. Große'wal-
dungen finden sich nur in wenigen Gegenden; mehrere Strecken,
besonders längs der Flüsse, sind fruchtbares Land, das zum
Ackerbaue fleißiger benutzt werden könnte.
-.§. 9ö8. Die meisten Flüsse sind Steppeuflüsse, die
sich in Seen oder im Boden der' Wüste verlieren. Zu den
ansehnlichsten Gewässern des Landes sind zu zählen: 1) der
gelbe Fluß (Hoangho), der im südlichen Theile der
Mongolei entspringt und in gekrümmtem östlichen Laufe nach
-China geht.' 2)- Der Kerlon und Ouon, die.o.uellflüsse
des Amur, entstehen in den nordöstlichen Gebirgen. 3) Die
Selenga flat ihren-Ursprung am Changai-Gebirge und fließt
-nach Sibirien. Auch die Ouettfl-üssc des J'cuisei finden sich
.anr sajanische» Gebirge.- . 4). Der Ir tisch,' der-ansehnlichste
Nebenfluß des Ob, entspringt ant großen Altai. 5> Der
Ierkcn (Aärtand) entquillt dem Belur Dagh, geht nach
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Xvi Sibirien.
an
eine hohe, rauhe Gegend, bedeckt von finsteren Wäldern; nur
im Süden finden sich fruchtbare Strecken. Der ganze Norvosten
ist eine schauerliche Wüste, fast das ganze Jahr hindurch von
dem weißen Kleide des Winters umhüllt und gänzlich unfähig
jeder Kultur.
§. 997. Die Abdachung des Landes geht nach Nordest
zum Eismeere; nur im Südwesten stießen einige Gewässer
zum kaspifchcn See und im Osten andere zum Austral-Ocean.
Das Hochland der Mongolei bildet die Wasserscheide. Drei
mächtige Ströme durchziehen das Land in nördlicher Richtung
zum Eismeere. 1) Der Ob (Oby) entsteht am Altai, nimmt
von der Ostseite den Tom und Tfehnlim, von Westen aber den
ansehnlichen, ans der Mongolei kommenden Irtisch mit dem
I sch im und To bol ans und vereinigt sich nach einem
Wege von 570 Meilen bei seiner Mündung mit einem
Meerbusen von bedeutender Größe. 2) Der Jenisei ent-
springt ebenfalls in der Mongolei; beträchtliche Nebenstüsse von
Osten sind die obere, mittlere und untere Tunguska;
sein Lauf beträgt -400 Meilen. 3) Die Lena hat ihre
Quellen am Baikal-Gebirge, vereinigt von der Ostseite mit
ihren Gewässern den Witim und den Aldan und geht
nach einem Laufe von 440 Meilen in'ö Meer. Von den
kleineren Flüssen nehmen noch ihren Weg in's Eismeer der
Dienet im Westen der Lena, die Jana, Indigirka und
Kolyma im Osten derselben — in das kamtschatkische Meer
der Anadyr und in den kaspischen See der Grenzfluß
Ural und die Jemba. — Sibirien ist reich an Seen,
besonders in seinem südwestlichen Theile. 1) Der kaspische
und 2) der Aral-See gehören nur zmn Theile hieher, von
den salzreichen Steppenseen ist 3) der Tschany-See 15
Meil. lang; der von hohen Gebirgen eingeschlossene 4) Bai-
kal-See aber hat eine Länge voll 80, und eine Breite von
4 — 10 Meilen. Er nimmt viele Flüsse auf und sendet durch
die Angara und obere Tunguska seine Gewässer in den Jenisen
§. 998. Das Klima ist im Allgemeinen rauh und
unsrelnrdlich. Eilt fast ewiger Winter herrscht in den nördlichen
55
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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I. A c g y P t e n. 853
Menzaleh — 10 Meil. lang und reich an Fischen und
Wasservogeln — die ansehnlichsten sind. Im Innern des
Landes und im Westen des Nils sind 1-) der See Karun
(der alte Möris) und 5) die Natron-Seen. Jener,
6 Meil. lang, breitet sich in einem sehr fruchtbaren Thale
ans, hat salziges Wasser und steht durch zwei Kanäle mit
deru Nil in Verbindung. Er soll ein Werk der Menschen
und von dem altägyptischen Könige Möris (um 1300 v. Ehr.)
angelegt worden sein. Die Natron-Seen liegen zwischen dem
Karun und Alexandrien; ihr Wasser läßt beim Verdunsten eine
2 Fuß dicke Rinde von Natron auf dem Boden zurück. —
Mehrere Kanäle gehören noch der altägyptischen Zeit an;
der merkwürdigste unter denselben ist 1) der Josephs-Kanal
(Bahr cl Jussuf), der an der Westseite des Nils aus
Ober- nach Unter-Aegypten führt und 25 Meilen lang und
50 bis 300 Fuß breit ist. 2) Der Kanal Mahmudie,
der alte Kanal der Kleopatra, ist ein Werk der neuern Zeit.
Er geht vom Nil nach Alexandrien, hat eine Länge von
10 Meilen und eine Breite von 60 bis 80 Fuß.
§. 1007. Aegypten hat ein warmes Klima; die Hi(e
steigt nicht selten bis zu 38° 11.; die Nächte aber sind kühl
und bringen starken Thau. Der Wind wehet regelmäßig im
Laufe des Jahres aus allen vier Weltgegenden. Vom Mai
bis Sept. herrscht bei heiterem Himmel Nordwind. Dieser
bindert den Abfluß des Nils und fördert daher sein Steige".
Die Witterung ist während dieser Zeit äußerst mild. Darauf
folgt der Ostwind; die Luft ist feucht; der Morgen und
Abend bringt Nebel. Um Weihnachten beginnen stürmische
Westwinde; die Tage sind warm, selbst heiß; es ist die Zeit
der Blüthe und des Wachsthums. Im März folgen die
Südwinde, unter denen der Chamsin (§. 76) durch seine
schädlichen Wirkungen berüchtigt ist. Es herrscht eine fast
unerträgliche Hitze; der glühende Boden bietet überall den
traurigen Anblick einer Wüste, und selbst die Bäume verlieren
ihr Laub. — Erdbeben verwüsten nicht das Land; Hagelschlag
verheert nie seine Fluren; allein andere Plagen lasten auf
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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892
Die einzelnen Länder Afrika's.
vom 8. — 18.° der Breite. Die Sahara begrenzt dasselbe
im Norden; im Osten ist Nubien; die unbekannten Hochlande
des Innern und Ober-Guinea bilden die südliche, so wie
Senegambien die westliche Grenze. — Die Größe soll gegen
60,900 Omeilen betragen.
§. 1059. Sudan, obgleich im Ganzen ein Flachland,
kann als - Stufenland bei dem Uebergange aus dem Tieflandc
Sahara zu dem südlich gelegenen Hochlande des mittlern Afrika's
angesehen werden. Es ist ein wellenförmiges Land; weite Flächen
breiten sich aus, Gebirge von mäßiger Höhe steigen bis zu etwa
6000 Fuß über die Meeresfläche empor. Im Westen stehen
dieselben mit den Bergketten Senegambiens und Oöer-Guinea's
(dem Kong-Gebirge) in Verbindung; im Osten erstrecken sie
sich bis zum Bahr el Abiad oder weißen Flusse, in dessen Umgc-
bung'das Mondsgebirge emporragt. Große Waldungen be-
decken das Land; viele Gegenden zeichnen sich durch ungemeine
Ergiebigkeit aus; im Norden aber finden sich, von großen
Sumpfstrecken unterbrochen, weite Sandflächcn. — Sudan ist
reich an fließenden Gewässern; sie ergießen sich theils in das
Meer, theils in Binnenseen. 1) Der Niger oder Dscholiba
(Ioliba) hat seinen Ursprung am Kong-Gebirge, fließt bis
Timbuktu nordöstlich, von wo er sich wahrscheinlich nach
Südosten wendet, tns er unter dem i L° ter Breite in Borgn
als Quorra erscheint, Anfangs nach Südosten, dann nach
Süden strömt und durch mehrere Arme in den Busen von
Berlin mündet. Der Quellenbezirk dieses Stromes, so
wie der obere und mittlere Theil seines Laufes gehört zu
Sudan.- 2) Der Aau (Neu) geht nach Nordosten und
Z) der Schary nach Nordwesten — beide in 1) den Tsad-
Sce. Dieser See ist mindestens 50 Meil. lang und enthält
viele bewohnte Inseln. Seine nordöstliche Grenze bleibt noch
zu erforschen. 2) Der Fittrü-See, im Osten des vorigen,
ist noch unbekannt, und 9) den Debbie-See, im Südwester!
von Timbuktu, soll der Niger durchfließen. Zwischen dem Tsad-
und Fittrö - Sec finden sich Spuren eines alten Flußbettes,
durch welches diese Gewässer einst in Verbindung gestanden haben.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Iv. Das britische Nord-Amerika. 05 1
Qmeilen, auf denen nur 1,700,000 Menschen leben. —
’ Das Ganze begreift folgende Länder: Kanada, N c u -
Braunschwcig, Nen-Schottland, Labrador, die Inseln
Kap Breton, Prinz Eduard und Neu-Foundland,
denen wir auch noch die weiter nach Süden gelegenen
Bermuden beifügen.
1. Kanada.
§.1122. Dieses" Land grenzt im Norden an Labrador,
im Osten an den Lorenz-Busen und Neu-Braunschweig, im
Süden an die vereinigten Staaten und im Westen an das
Land der Indianer und hat einen Flächcngchalt von 10,067
Qmeilen. — Mehrere Bergzüge, jedoch von unbeträchtlicher
Höhe, breiten sich aus nach verschiedenen Richtungen. Der
ansehnlichste beginnt an dem Ober-See und streicht nach
Osten und Nordosten hin und in einer Ausdehnung von 200
Meilen durch das ganze Land. Dieses ist 1) die Landes höhe
(Landsheight), welche zwischen den großen Seen und dem
Loreuz-Strome im Süden und der James-Bai im Norden die
Wasserscheide bildet und • sich in ihren höchsten Punkten über
1000 Fuß. erhebt. Im Südosten des ebengcnannten Stromes
ist 2) die Albany-Kette; ihre höchsten Gipfel steigen bis
zu 2000 Fuß empor. Diese Gebirge und die vielen Gewässer
(Flüsse und Seen) machen Kanada zu einem recht malerischen
Lande, dessen nördlicher Theil aber noch eine weite Oedc ist,
bedeckt mit ungeheuern Waldungen, voll von Seen und Morästen
und bewohnt von wilden Thieren in zahlreichen Heerden.
§. 1123. Der einzige Hauptfluß ist der St. Lorenz.
Er, der Abfluß der großen kanadischen Seen, strömt von
Südwesten nach Nordostcn, strwcitert sich von O.uebeck aus
immer mehr und erreicht endlich an der Mündung in den
gleichnamigen Busen eine Breite von 25 Meilen. Obgleich
der vielen Inseln und Stromschnellen wegen die Schifffahrt
beschwerlich und selbst gefahrvoll ist, so wird er doch 80
.Meilen weit, von Seeschiffen befahren.- — Zwischen dem
Erie- und Ontario-See ist der berühmte Niagara-Fall.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Kap_Breton Eduard Eduard Kanada Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Kanada Nen-Schottland Lorenz-Busen Ober-See James-Bai Kanada Nordostcn Ontario-See
Iv, Das britische Nord-Amerika. 9."»?'
in sanft ansteigenden Bergen; längs Kanada'ö Grenze zieht
das Albany-Gebirge. Dichte Wälder und Wildnisse und
Sumpfe lagern noch über weite Strecken, durchzogen von
zahlreichen Flüssen. Der ansehnlichste ist der St. John,
der, am Albany-Gebirge entspringend, im Ganzen nach Süden
fließt und sich mit der Fundy-Bai vereinigt. — Klima und
Naturerzeugnisse stimmen mit denen Kanada's überein. Der
Winter hat eine Dauer von sechs Monaten; die angenehmste
Jahreszeit ist der Herbst. — Die Bewohner sind europäischer
Abstammung, hauptsächlich ans Groß-Britanien, Deutschland
und Frankreich eingewandert. Die Zahl der Indianer hat
sich immer mehr vermindert. Wie in Kanada herrscht auch
hier völlige Gewissensfreiheit; die meisten''Bewohner aber
bekennen sich zur anglikanischen Kirche. — Die wich-
tigsten Nahrungszweige sind Acker- und Bergbau, Viehzucht
und Fischerei. Ein lebhafter Handel wird getrieben; Fische,
Häute und Pelzwerk, Holz lind Holzwaaren werden, in großen
Quantitäten ausgeführt. — Die Regierung findet sich iu den
Händen eines Statthalters, dem ein Ober- und Unterhaus
zur Seite steht. Nur wenig Militär wird unterhalten. Diese
Provinz wird in elf Kantone eingetheilt. — Frederikton,
die regelmäßig gebaute Hauptstadt der Provinz und der Sitz
der Regierung, liegt im Osten von Quebeck am St. John
und hat 4000 Einwohner, welche Schifffahrt und Handel
treiben. — St. John, eine gut gebaute Stadt im Südosten
der vorigen und an der Mündung des gleichnamigen Flusses,
besitzt mehrere Unterrichts- und Wohlthätigkeits-Anstalten,
einen stark befestigten Hafen und zählt 16,000 Einwohner,
die einen regen Verkehr unterhalten.
3. N e u - S ch p t t l a n t.
§. 1130. Diese Provinz, aus der gleichnamigen Halbinsel
und der Insel Kap Breton bestehend, dehnet sich zwischen
— 017° der Länge und 43/3 — 47° der Breite
aus. Neu-Schottland steht durch eine 8 Meilen breite
Landenge mit Nal-Braunschweig in Verbindung und wird im
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Extrahierte Personennamen: John John John
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Albany-Gebirge Deutschland Frankreich Kanada Neu-Schottland